Einspeisen: Das “Wasserexperiment” mit der On-Grid Anlage

Das Wasserexperiment erklärt das Prinzip des Einspeisens am Beispiel Hauswasseranschluss. Eine Pumpe versorgt die Badewanne und "drückt" gleichzeitig Wasser ins öffentliche Netz

Der Zustand des Einspeisens mit einer On-Grid-Anlage lässt sich gut mit einem Wasseranschluss im Haus vergleichen. Normalerweise drehen wir unseren Wasserhahn auf, und beziehen Wasser aus dem öffentlichen Netz. Stellen wir uns vor, dass wir an einem der Wasserhähne eine Pumpe anschließen, um Wasser aus einem großen Behälter zurück in die Wasserleitung zu pumpen. Das ist natürlich verboten – wir tun das also nur virtuell für unser Gedankenexperiment. Zusätzlich drehen wir den Wasserhahn an der Badewanne auf. Anschließend führen wir 3 Experimente durch:

  1. wir drehen den Pumpenhahn nur wenig auf: Es wird also nur etwas Wasser in die Leitung gepumpt. Ein Teil des Badewassers wird von unserer Pumpe stammen – der andere Teil kommt aus dem Hausnetz. Der Wasserzähler dreht sich mit verminderter Geschwindigkeit.
  2. Wir drehen den Pumpenregler voll auf: Es wird sehr viel Wasser in die Leitung gepumpt – mehr als wir mit unserer Badewanne verbrauchen. Ist unsere Pumpe stark genug, wird das Wasser aus unserem Hausnetz zurück in das öffentliche Wassernetz gedrückt. Der Wasserzähler dreht sich rückwärts.  Wir speisen in das öffentliche Wassernetz ein.
  3. Wir regeln die Pumpe exakt so ein, dass unser Badewannenverbrauch gerade gedeckt wird. Der Wasserzähler steht still – wir verbrauchen also kein Wasser aus dem öffentlichen Netz – speisen aber auch nichts ein. Dieser Zustand wird als “Null-Einspeisung” bezeichnet.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass dieses Experiment hochgradig illegal wäre, weil du damit das öffentliche Wassernetz unzulässig beeinflussen, verschmutzen, oder sogar Leitungen zerstören könntest. Grundsätzlich würde es aber funktionieren, und unser Wasserzähler würde sich tatsächlich langsamer oder sogar rückwärts drehen.

Obwohl Strom natürlich kein Wasser ist, gelten für den Wasserdurchfluss in Röhren  ähnliche Gesetze wie für den Stromfluss in elektrischen Leitungssystemen. Die  Vorgänge in einer On-Grid PV-Anlage lassen sich deshalb mit unserem Gedankenexperiment anschaulich erklären.

Das Einspeise-Beispiel , und die damit verbundenen Gefahren, machen deutlich, weshalb Energieversorger beim Thema PV-Anlage eher übervorsichtig sind.  Ein fehlerhaft dimensionierter oder falsch angeschlossener Wechselrichter könnte das öffentliche Netz empfindlich stören.  Deshalb besteht für On-Grid PV-Anlagen generell eine Registrierungspflicht. Der Anschluss solcher Einspeise-Anlagen darf nur durch zertifiziertes Fachpersonal erfolgen. Es gibt allerdings auch eine Reihe andere Gründe für die Solar-Zurückhaltung etablierter Energieunternehmen, doch dazu an anderer Stelle mehr

Die Voraussetzung für mehr Eigenverbrauch ist Solarspeicher. Im Beitrag “Wo bleibt der Solarspeicher“ findest Du dazu viel Hintergrundwissen mit konkreten Beispielen.

In den folgenden Beiträgen geht um um das Thema “Eigenbedarf – Energiesparen durch Eigenverbrauch“.

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